Fools Garden
Lerchenstraße 113
Seit nun 6 Jahren bricht das St.Pauli Folk Festival eine Lanze für den Homegrown- und Handmade-Sound an der Elbe und stemmt sich wacker gegen den Geschmack der Massen und die großen Konkurrenten. Tummelplatz des akustischen Aufgebots wird zum dritten mal die wunderbar schummrige Bühne des Fools Garden im Hamburger Schanzenviertel am Nordrand von St.Pauli sein.
Nachdem die Genregrenzen beim Festival 2011 zum Jazz und Avantgarde geweitet wurden, steht in diesem Jahr der Americana-Sound wieder ganz im Vordergrund: Bluegrass, American Folk, Honkytonk, Blues, Old-Time Music und Alternative Country. Und das, wie auf dem St.Pauli Folk Festival üblich, frei von abgehangenen Klischees und gewürzt mit Abseitigem, Skurrilem und Unerwartetem.
In der Tradition der „Basket Shows“ ist der Eintritt - wie immer - frei.
Donnerstag, 13.9.2012 / 20:30
- malinamoon
- Strange Moon
- The High Road
- House on a Hill
- Mono Lüüd
Freitag, 14.9. 2012 / 20:30
- The Memory Four
- Jesco Schneemann
- Honey & Steel
- R. J. Schlagseite & The Thin Ice Stompers
- Hasty Medicine
Samstag15.9. 2012 / 20:30
- Marvel at Elephants
- Jan Warda
- Tennis
- Strange Country
- Im Wohnzimmer
Programmdetails
Donnerstag, 13. September 2012
20:30
malinamoon
Den Festivalauftakt bestreitet die vielleicht schönste Stimme der Norddeutschen Folk-Landschaft. Es gibt nur wenige europäische Songwriterinnen, denen es gelingt, den schwermütigen akustischen Sound New Yorks der 80er Jahre so authentisch wieder aufleben zu lassen und ihn so wundervoll gebrochen vorzutragen wie malinamoon. In den schönsten Momenten könnte man meinen, die dunkle Zwillingsschwester von Suzanne Vega stünde auf der Bühne. Bereits ihr letzter Festivalauftritt 2011 sorgte für atemlose Momente.
www.myspace.com/thesorrydays
Strange Moon
Die Band des Singer/Songwriters und gebürtigen St.Paulianers Frank Bittner spielt Alternative Folk reinsten Wassers. Die ausgefeilten Songs mit ihren musikalischen Wurzeln im amerikanischem, britischem und skandinavischen Folk werden immer wieder aufgebrochen und ergänzt durch Improvisationen und unerwartete Soundimpulse der Multi-Instrumentalisten Arno Schegene und Tom Prigge. So entstehen Klanglandschaften, die bisher auf keiner musikalischen Karte zu finden sind. Für die großartigen Texte sind der Autor William Schwarz und Frank Bittner verantwortlich.
www.moonsound-records.de
The High Road
Wenn es um authentischen Bluegrass geht, kommt man in Hamburg nicht um The High Road herum. Motor des Projekts ist Ulli Buth, die mit ihrer Geige bereits im Blue Bird in Nashville auf der Bühne gestanden hat und schon im letzten Jahr solo auf dem Festival zu hören war. The High Road strahlen bei ihren Auftritten eine solche Souveränität aus und ihre Kompositionen sind derart überzeugend, wie man es außerhalb von Tennessee, zumal in Deutschland, nur selten zu Gehör bekommt.
House on a Hill
Die Hamburger Blueslegende Claus „Dixi“ Diercks (Gitarre, Bluesharp, Gesang), die Jazz- und Soul-Sängerin Barbara Grischek (Gesang, Ukulele, Bass) und der Schlagzeuger, Pianist und Komponist Hannes Diercks (Cajon, Gesang), bringen ein Programm auf die Bühne, was sich garantiert nicht gewaschen hat… Hier kommen die Sümpfe des Mississippi, der Dreck und die Erde Louisianas, die Gerüche aus den Küchen von New Orleans und Hamburgs bröckelige Bordsteinkanten zusammen.
Für die Authentizität des Sounds bürgt „Dixis“ Biographie: Er stand bereits mit Ikonen des Blues wie Champion Jack Dupree, Junior Wells und Jack Bruce auf der Bühne!
www.houseonahill.de
Mono Lüüd
Nach ihrem Debüt auf dem letzten S.Pauli Folk Festival, das zu einem überraschenden Highlight geriet, ist das optisch-akkustische Gesamtkunstwerk Mono Lüüd zum zweiten mal bei uns zu Gast. Die Multi-Instrumentalisten Kai Seemann (Tumorchester), Gunnar Rieckmann (ebd.) und Thorsten Hoppe wühlen sich mit Saz, Charango, Geige, indischem Harmonium, Autoharp, Guzli, Akkordeon, afrikanischen Trommeln und Stimmen durch einen aufregenden Dschungel aus Weltmusik und Psychedelic. Begleitet werden sie von Lichtprojektionen und Filmloops, die mit ihren Soundexperimenten zu einem echten Avantgarde-Folk-Trip verschmelzen.
Freitag, 14.September 2012
20:30
The Memory Four
Der zweite Abend wird von einer besonders ungewöhnlichen Formation eröffnet. Ihre Wurzeln haben die vier Veteranen in der Hamburger Folkszene der 60er und 70er Jahre. Zudem sind sie Koryphäen auf dem Gebiet historischer Musikaufnahmen und „antiker“ Studiotechnik.
Nach über 20 Jahren musikalischer Stille haben sie ihre Gitarren, Bouzoukis und Banjos wieder bespannt und sich Cajon, Cabassa und Mundharmonika gegriffen, um in der Musikgeschichte zu wildern, wie man es noch nie gehört hat. Und über allem schwebt die Stimme von Jörn Lüthke, der mal wie Roy Orbison, mal wie Burle Ives klingt!
Jesco Schneemann
Der Pianist und Songwriter Jesco Schneemann vereint in seinen warmen und oft schwermütigen Songs das Beste aus US-Akkustikpop und Folk. Mit seiner wundervollen und einfühlsamen Stimme, die Zach Condon zum verwechseln ähnlich klingt, macht er dort weiter, wo Nick Drake aufgehört hat. Und wenn er die Schönheit des Herbstes oder seine Hassliebe zu Amerika besingt, begibt er sich niemals in die Untiefen der Klischees, sondern schafft es, den Zuhörer in eine bessere, wirklichere Welt zu versetzen.
www.myspace.com/jescoschneemannmusic
Honey & Steel
Da Ride Lonesome, das Nachfolge-Projekt von My Rifle, My Pony and Me, kurzfristig absagen mußten, werden Honey & Steel in die Bresche springen. Der Name ist Programm: Steelguitars direkt aus Death Valley und eine Stimme wie schwerer, würziger Waldhonig von tausendjährigen Redwoods. Schöner geht es kaum!
R. J. Schlagseite & The Thin Ice Stompers
Was wäre das Festival ohne R.J.Schlagseite, den Hank Williams vom Hamburger Berg, mit seinen lakonischen, beißenden Songperlen über das Leben im Untergrund zwischen St.Pauli und Wilhelmsburg? Nicht zuletzt seit seinem großartigen Auftritt in dem Film „Pete the Heat“ von Henna Peschel, in dem er seine Hamburg Hymne „Mein Eldorado und mein Untergang“ zum besten gab, ist er das unvergleichliche Aushängeschild der Songwriter-Szene vom Kiez.
Auf dem Festival gibt seine neue Band The Thin Ice Stompers ihr Debüt.
Hasty Medicine
Torsten Fixemer (Kontrabass) und Andre Closius (Gesang, Gitarre) sind vielleicht die wichtigsten Exponenten der Old-Time Music in Norddeutschland und die Grand Seigneurs der hamburger Folk- und Straßenmusik-Szene. Seit vielen Jahren verwandeln diese beiden begnadete Performer mit ihren struppigen Ragtime-, Honkytonk- und Blues-Nummern die traurigsten Clubs in tanzende Tollhäuser. Wer wissen will, zu welchem Sound auf den Dockery-Plantagen in den 20er gefeiert wurde, braucht dank Hasty Medicine keine Zeitmaschine mehr!
http://andreclosius.de
Samstag 15. September
20:30
Marvel at Elephants
Hinter diesem Projekt steht eine Lichtgestalt des Hamburger Alternative Country: der Gitarrist Johan Possin, der inzwischen zwar im Alleingang, aber dafür umso überzeugender unterwegs ist. Mit seinem geradlinigen, warmherzigen Songwriting muß er Vergleiche mit Tom Rush, den späten Lemonheads oder der Old Crow Medicine Show nicht scheuen.
www.myspace.com/marvelatelephants
Jan-Frederik Warda
Die musikalische Vision Jan-Frederik Wardas ist die eines Minnesängers des 21. Jahrhunderts und es ist von frappierender Schönheit und Kraft, wie er diese Vision umsetzt. Warda wurde groß mit dem Seattle-Sound der 90er, in einer Zeit, in der das Songwriting wichtiger wurde als Sound und Lautstärke und sich niemand mehr dafür schämte, seine musikalischen Wurzeln in den späten 60er und frühen 70er zu suchen. Und das ist in jedem seiner vibrierenden, filigranen Songs zu hören, die in manchen Momenten nach bestem San Francisco-Sound a la „It´s a Beautiful Day“ oder den „Charlatans“ klingen.
www.janwarda.de
Tennis
Hervorgegangen aus der Avantgardepunkband Mad Scientists, haben sich Songwriter Kid Gray (Gesang, Gitarre), und Ole Pistole (Schlagzeug) zu der einzigartigsten und berüchtigsten Underground-Folk Band Hamburgs entwickelt. In ihrem Sound treffen französische Chansons auf Joy Division, Surf-Twang auf Country-Trash und Suizidgefahr auf lakonischen Humor. Seit Anbeginn der Festivalgeschichte beglücken sie das Publikum auf ihren raren, exklusiven Auftritten mit unsterblichen Hits wie „Du dich selbst“ oder „Der Oblomov“.
Strange Country
Eine schwarze Perle des Alternative Country in großer Besetzung! Der Sound des Sextetts um John Flamingeaux hat die Schwere und Tragik der Bad Seeds und fließt zugleich mit einer luftigen, schlafwandlerischen Gelassenheit dahin, die ihresgleichen sucht. Über allem strahlt die makellose Stimme Lore Wedells, die gleich einer Lorelei den Hörer in einen unwiderstehlichen Strudel aus Fieberträumen vom Wilden Westen zieht.
http://strangerecordings.de
www.strangecountry.de
Im Wohnzimmer
Das zweite Sextett des Abends um Gerd-Jan Heckers spielt den wohl groovigsten und entspanntesten Folk-Blues Hamburgs - zu dreckig fürs Radio, zu schön, um wahr zu sein. Im Wohnzimmer, die zum zweiten mal auf dem Festival zu Gast sind, klingen, als hätten sich die Rolling Stones und Bob Dylan irgendwo in Nord St.Pauli so bekifft, daß sie für drei Tage nicht vom Sofa hochgekommen wären. Ein würdiger Abschluß des Festivals!
www.myspace.com/imwohnzimmer
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